Elektrische Geräte als Brandursache

Die meisten Haus- und Wohnungsbrände in der Schweiz gehen von elektrischen Geräten aus. Der Tumbler, das Bügeleisen oder die Steckdosenleiste sind für uns oft unersetzlich und im täglichen Gebrauch. Diese Geräte können jedoch schnell zur Brandursache werden, wenn sie alt oder defekt sind oder nicht richtig bedient werden. Unsere Tipps helfen Ihnen, Brände zu vermeiden.

Ein Mann schaut in einen Backofen.
Top 3 Brandverhütungs-Tipps
  • Vermeiden Sie den Standby-Modus.
  • Überlasten Sie die Steckdose nicht.
  • Kontrollieren Sie die Geräte auf Verschleisserscheinungen und Kabelbruch.

Darauf sollten Sie bei den Geräten achten

  • Verwenden Sie nicht den Standby-Modus, sondern schalten Sie das Gerät vollständig aus. Ziehen Sie nach Möglichkeit den Netzstecker, wenn Sie das Gerät nicht benutzen.
  • Vermeiden Sie Wärmestaus, indem Sie den Geräten genügend Luftraum lassen. Dies gilt insbesondere für Heizöfen, Wärmestrahler, Spots, Halogen- und Glühlampen, HiFi- und TV-Geräte. Lassen Sie die Lüftungsgitter immer frei.
  • Achten Sie beim Aufstellen elektrischer Geräte darauf, dass die Leitungen nicht geknickt, eingeklemmt oder gequetscht werden. Trennen Sie das Gerät sofort vom Stromnetz, wenn das Kabel beschädigt ist, und lassen Sie es von einer Fachperson reparieren.
  • Überprüfen Sie die Geräte regelmässig auf Verschleisserscheinungen. Lassen Sie defekte oder sehr alte Geräte von einer Fachperson überprüfen oder ersetzen Sie diese.
  • Platzieren Sie keine leicht brennbaren Materialien, die sich erwärmen können (z.B. Vorhänge, Zeitungen, Möbel), in der Nähe des Gerätes.
  • Installieren Sie Rauchmelder, um Brände frühzeitig zu erkennen, und halten Sie einen Feuerlöscher und eine Löschdecke bereit.
  • Lesen und befolgen Sie vor der Benutzung die Bedienungsanleitung und die Hinweise des Herstellers.

Schalten Sie die Geräte ganz ab

Der Stand-by-Betrieb von Fernsehern, Stereoanlagen oder DVD-Playern ist zwar bequem, aber vor allem bei älteren Geräten energieintensiv. Denn dadurch stehen die Geräte rund um die Uhr unter Strom. Zudem kann der Stand-by-Modus - wenn die Geräte in Möbeln stehen - gefährlich werden. Wenn ein Gerät überhitzt und leicht brennbare Materialien wie Vorhänge oder Papier in der Nähe sind, kann es schnell zu einem Brand kommen. Sie können die Brandgefahr verringern, indem sie den Strom in der Ruhephase ganz abschalten.

Die häufigsten Brandverursacher

Technische Verbesserungen haben im Laufe der Jahre die Produktsicherheit elektrischer Geräte massgeblich erhöht. Dennoch geht von Elektrogeräten ein Brandrisiko aus. Gemäss der Brandursachenstatistik vom «Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung IFS» gehören in Deutschland Kühlgeräte, Wäschetrockner und Mehrfachsteckdosen in dieser Reihenfolge zu den häufigsten Brandverursachern unter den Elektrogeräten. Der Geschirrspüler und die Waschmaschine folgen auf den Plätzen 4 und 5. In der Schweiz dürfte die Situation ähnlich sein.

Beachten Sie die Warnzeichen

Löst die Sicherung immer wieder aus? Flackert das Licht? Riecht es verbrannt? Spüren Sie ein Kribbeln, wenn Sie ein Gerät berühren? Oder macht ein Elektrogerät ungewöhnliche Geräusche und qualmt? All das sind Warnzeichen, handeln Sie sofort!

Ziehen Sie - wenn möglich - den Stecker des betroffenen Gerätes aus der Steckdose. Ist dies nicht möglich, kann der betroffene Bereich durch Ausschalten der Sicherung spannungsfrei geschaltet werden. Lassen Sie das Gerät anschliessend durch eine Fachperson überprüfen oder ersetzen Sie es. Nehmen Sie auf keinen Fall selbst Veränderungen an elektrischen Anlagen vor. Dies ist lebensgefährlich!

15% der Elektrogeräte mit Mängeln

15% der im Jahr 2022 vom Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI geprüften elektrischen Erzeugnisse wiesen Mängel auf. Darunter waren 123 Produkte mit sicherheitstechnischen Mängeln, die zu potenziellen Gefahren wie Stromschlag, Verbrühung, Rauchbildung oder Brand führen können.

Das ESTI rät zur Vorsicht bei privaten Käufen von auffallend günstigen Elektrogeräten auf Online-Plattformen (Webshops) ohne erreichbare Schweizer Adresse des Betreibers. Oft handelt es sich bei den angebotenen Geräten um Nachahmungen mit lückenhaften Produktprüfungen, die aufgrund minderwertiger elektrischer Bauteile und rudimentärer Konstruktion über eine längere Betriebsdauer unsicher sind oder werden können. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist dies mit bloßem Auge nicht oder nur schwer erkennbar. Sie sollten beim Kauf von Elektrogeräten auf einen korrekten Schweizer Stecker, einen erreichbaren und kompetenten Kundendienst, verständliche Bedienungsanleitungen und auf dem Gerät angebrachte Prüfzeichen achten. (Quelle Text: ESTI)

MEDIENMITTEILUNG DES ESTI ZUR MARKTÜBERWACHUNG 2022

Vorsicht bei ausländischen Steckern

Die Abgabe von Elektrogeräten mit ausländischen Steckern (insbesondere Schuko-Stecker) ist in der Schweiz grundsätzlich verboten, da beim Einstecken in die Steckdose oder bei unsachgemässer Handhabung der Steckverbindung spannungsführende Teile berührt werden können. Zudem können solche Stecker im Betrieb überlastet werden und einen Brand auslösen. Es wird empfohlen, solche Elektrogeräte direkt am Verkaufsort zurückzuweisen und dies dem ESTI über das Kontaktformular unter www.esti.admin.ch zu melden. 

Prüfsiegel für zusätzliche Sicherheit

Achten Sie beim Kauf besonders auf die Qualität der Geräte. Ein anerkanntes Prüfzeichen ist das S+ des ESTI. Geräte mit diesem Zeichen erfüllen bezüglich Produktsicherheit höhere Anforderungen als die Selbstdeklaration der Hersteller mit dem CE-Zeichen.

Grundsätzlich dürfen in der Schweiz aber nur elektrische Geräte verkauft werden, die den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Zudem dürfen sie bei bestimmungsgemässer Montage, Wartung und Verwendung die Gesundheit und Sicherheit von Personen, Haustieren und Sachen nicht gefährden.

Verordnung über elektrische Niederspannungserzeugnisse 734.26.

Diese Tipps wurden in Zusammenarbeit mit Electrosuisse erstellt  

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